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Das vierte Schulmagazin

7 Schulmagazin Schulleiter müssen immerhin einen mehr als mit- telständischen Betrieb führen und hierbei eine Ge- mengelage von verschiedenen Beteiligten zufrie- denstellen. Hier könnte es angesichts der Stimmung in weiten Teilen der Bevölkerung hinsichtlich der Aufgabe zur Integration der neuen Nachbarn zu konflikthaften Interessenlagen kommen. Schullei- ter/innen müssen ihre Schulen attraktiv darstel- len, Massen an Schüler/innen binden, Lehrer/innen nicht überfordern und keine Unterrichtsenergie und unterrichtliche Fürsorge von ihrer Stammklientel abziehen. Die Forderung, einen Flüchtling pro Klas- se zu integrieren, könnte sich in der Umsetzung als schwierig herausstellen. Was erwarten Sie von Ihren Schulleiter/innen, Lehrer/innen, Schüler/innen? Stefan Koch: Zu konfligierenden Interessenlagen kommt es im- mer, dafür ist ein Schulleiter Schulleiter oder eine Schulleiterin Schulleiterin. Immer muss in kom- munalen, politischen, interpersonalen Kontexten zwischen unterschiedlichsten Gruppierungen aus- geglichen werden. Insofern ist diese Antwort zu- nächst unspektakulär. Die Leitung einer Schule ist eine ungemein anspruchsvolle Aufgabe. Hinsicht- lich der Besonderheit unserer Idee „Ein Flüchtling pro Klasse“ kommen sicherlich spezifische Prob- leme hinzu. Wir haben den festen Wunsch, dieses in einem umfangreicheren Konzept stehende Pro- jekt „Flüchtlinge an unseren Schulen“ durch eine Reihe flankierender Maßnahmen zu unterstützen. Möglichen Problemen und Konflikten, die wir an- tizipieren können, wird mittels an die Schulleiter adressierter Hilfestellung entgegengewirkt. Natürlich werden Auseinandersetzungen und Konflikte auftreten, die von den Schulleitungen gelöst werden müssen, aber nicht alleine von den Schulleitungen, und wir werden hierbei helfen. Wie sehen denn Ihre Hilfestellungen aus und was erwarten Sie von Ihren Schulen? Stefan Koch: Was ich erwarte und auch feststelle, ist eine große Bereitschaft an den Schulen, Hilfe zu zeigen und offen zu sein für Kinder und Jugendliche, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Dies gilt auch für die Als ehemaliger Philosophielehrer würde ich sagen, man muss das Mit- leid reflektieren. Dem Mitleidempfindenden kann nicht gesagt werden, es sei falsch, Mitleid zu empfinden. stefan koch - leitartikel- interview Fragen im Interview : Olaf Gruschka

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