202 Schulmagazin - Kunstausstellung - » Fremd ist keine Eigenschaft, sondern ein Verhältnis. « Souveräne Entscheidungen bedeuten aber nicht, eisern alles im Griff zu haben, weil hier pathetische Irrtümer vorprogrammiert wären. Die Proklamation, einen Plan zu haben und diesen zu vollenden ig- norierte den Grundsatz allen Lebens, der mit dem Begriff der ‚Kontinuität des Unvorhergesehenen“ zu beschreiben ist. Ein Vorhaben gelingt weniger durch den richtigen Plan als vielmehr durch die richtige Haltung. Wer mit Haltung seine Augen für Chancen öffnet, kann sie wahrnehmen. Wer nur Augen für seine Pläne hat, läuft an den Chancen vorbei. Die richtige Haltung impliziert planvoll zu handeln, aber auch die Bereitschaft, Pläne rechtzeitig anzupassen. Im Gegensatz zum bloßen Plan ist die richtige Hal- tung ein Bewusstseinsprozess. Das Bewusstsein des eigenen Ortes garantiert, Fremde willkommen zu heißen. Das Bewusstsein des eigenen Standpunktes, sich selbst zu bewegen, auf jemanden zuzugehen, Respekt und Anerkennung zu leben, tolerant zu sein, funktioniert nur, wenn man einen Selbststand hat, an Erzbischöflichen Schulen bedeutet dies, einen Selbststand als Christ zu haben.