197 Schulmagazin - Kunstausstellung - tig anzupassen. Im Gegensatz zum bloßen Plan ist die richtige Haltung ein Bewusstseinsprozess. Das Bewusstsein des eigenen Ortes garantiert, Frem- de willkommen zu heißen. Das Bewusstsein des eigenen Standpunktes, sich selbst zu bewegen, auf jemanden zuzugehen, Respekt und Anerkennung zu leben, tolerant zu sein, funktioniert nur, wenn man einen Selbststand hat, an Erzbischöflichen Schulen bedeutet dies, einen Selbststand als Christ zu haben. Dies ist hilfreich bei der dialektischen Auftragsfunk- tion von Schule, auf der einen Seite die Funktion der Sozialisation aber auf der anderen Seite auch die ihr gegensätzlich gegenüberstehende Aufgabe der Selektion zu haben. Kunst ist basaler Aspekt jeder Bewusstwerdung, weil sie immer der Freisetzung vom Alltag bedarf. Wer zur Ruhe kommt, gewinnt Abstand, wer zur Ruhe kommt, denkt nach. Wer zur Ruhe kommt, hat die Chance, sich künstlerisch zu artikulieren. Olaf Gruschka