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Das vierte Schulmagazin

21 Schulmagazin - Platz für Flüchtlinge - domradio.de: Staatliche Stellen dürfen keine Flüchtlingskinder an Schulen in privater Träger- schaft, zu denen auch erzbischöfliche Schulen ge- hören, zuweisen. Es ist jetzt aber doch ein Weg ge- funden worden, Flüchtlingskinder an Schulen des Erzbistums aufzunehmen, oder? Bernadette Schwarz-Boenneke (Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbistum Köln): Ja, wir sind kreativ geworden. Es gibt kei- ne direkte Zuweisung der Bezirksregierungen an unsere Schulen. Aber unsere Direktorinnen und Direktoren sind von Anfang an auf die Bezirksre- gierungen zugegangen und haben gesagt, dass sie Möglichkeiten haben, Kinder aufzunehmen. So ha- ben unsere Schulen von Anfang an Gastschülerin- nen und Gastschüler aufgenommen. Wir haben jetzt ein Konzept, wir wissen, wie man Kinder gut in die Schule integrieren kann. Gut heißt für uns, dass sie dort Freundschaften und Be- kannten schließen. Das ist das Zwischenmenschli- che. Aber wir möchten auch, dass die Kinder bei uns eine Chance im Bildungssystem haben. Des- halb sagen wir jetzt, dass wir in jede Klasse Flücht- lingskinder aufnehmen möchten. Wir haben erst einmal gesagt, ein Kind pro Klasse. Aber das ist nur das Mindestlevel, das wir erreichen wollen. domradio.de: Es gibt erste Erfahrungen von der Liebfrauenschule in Bonn. Welche Erfahrungen hat man da gemacht? Schwarz-Boenneke: Die Liebfrauenschule ist ja eine Mädchenschule und die hat bis jetzt 15 Kinder aufgenommen. Die Schule fährt zweigleisig. Sie hat die Mädchen je nach Lernniveau auf Klassen ver- teilt. Aber die Schülerinnen werden immer wieder für den Sprachkurs aus den Klassen herausgeholt. Das Doppelgleisige bewährt sich. Einerseits sind die Kinder in die Klassen integriert und zugleich können sie individuell gefördert werden. domradio.de: Wie reagieren Eltern darauf? Auf der einen Seiten wird die Aufnahme der Flüchtlings- mädchen ja sicher befürwortet - auf der anderen Seite gibt es vielleicht auch Bremsklötze? Schwarz-Boenneke: Es gibt Eltern, die einfach froh sind, dass es in der Schule läuft und Kirche ganz klar Flagge zeigt und Flüchtlinge aufnimmt - also nicht nur redet, sondern auch handelt. Es gibt na- türlich auch Eltern, die Fragen haben und Beden- ken, dass ihre Kinder, die vielleicht auch Förderbe- Die Schulen im Erzbistum Köln wollen christliche und muslimische Flüchtlingskinder aufnehmen, sagt Bernadette Schwarz-Boenneke, Leiterin der Hauptabteilung Schule. Die Eltern müssten aber ‚Ja‘ zum katholischen Profil sagen. Domradio

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