Das vierte Schulmagazin
174 Schulmagazin - Kommunikative Handlungskompetenz unserer Schulen - finden kann.« » Gib´s auf, Gib´s auf«, sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen. Über eine dokumentierte Willkommenskultur hinaus, die mitunter den Aktionismus eben noch tou¬chie¬rt, zeigen Erzbischöfliche Schulen in vie- len Aktionen integratives Bemühen in der Tat. Sie handeln in kaleidoskopischer Vielfalt und mit Or- ganisationsgeschick als Schulgemeinde und hoher Empathie der Agierenden. Ähnlich sieht dies der Schulleiter des Kardinal-Frings-Gymnasiums, Dr. Bernhard Hillen. Auch für ihn ist die durch Teilen von Zeit und Aufmerksamkeit gelebte Verantwor- tung für Ankommende eine gerne übernommene Verpflichtung im Sinne des Schulgründers Kar- dinal Frings. Die überzeugende Wirkung von ge- meinschaftlichem Engagement hat sich für Herrn Dr. Hillen beispielsweise in der vor Weihnachten von der SV organisierten Kleideraktion gezeigt. Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerin- nen und Lehrer haben mehrere Tonnen Winter- kleidung für Bonner Erstaufnahmeeinrichtungen gesammelt. Der Wunsch nach Begegnung und kon- kreter Gastfreundschaft war auch der Hintergrund für eine Adventsaktion. Jede Klasse des KFG hat in einem Päckchen Nützliches und Schönes für eine Bonner Familie zusammengestellt und persönliche Grüße in einem Brief formuliert. Sie handeln im kommunikativen Sinn und zeigen einen Weg auf. Dies ist weitaus mehr als ein bloßes und auch mehr als bloße . Handeln, so Hannah Arendt, bezeich- ne die menschliche Grundtätigkeit, die sich ohne die Vermittlung von Materie, Material und Dingen direkt zwischen den Menschen abspiele. (Hannah Arendt, Vita Activa) Dr. Bernhard Hillen: „Auch das Kardinal-Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel hat bereits einen afghanischen Schüler aufgenom- men. Er lernt über die Sprachschule einer Schüler- Mutter Deutsch und besucht nachmittags gemein- samen Unterricht mit gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern. Die Jahrgangsstufe Q1 hat für Ali eigenverantwortlich eine gut funktionierende Pa- tenschaft eingerichtet, um ihn bei seinem Ankom- men in Deutschland zu unterstützen. Dieses Ziel verfolgen auch Schülergruppen des KFG, wenn sie mit Flüchtlingskindern aus den kommunalen Ein- richtungen auf dem Sportgelände der Schule ge- meinsam spielen und Sport treiben. Weitere Beispiele aus unseren Schulen in einer Auswahl: Gastschüler finden sich bereits seit längerer Zeit an vielen unserer Schulen, bevor unter dem Stichwort „Integrationskultur“ ab dem 1. Februar pro Klasse einer Erzbischöflichen Schule ein Schulplatz für ei- nen Schüler mit Fluchterfahrung eingerichtet wird. In der Summe werden vom Erzbistum Köln damit rund 750 Schulplätze für Kinder mit einer Fluch- terfahrung angeboten. Nach der Aufnahme von Schülern mit Fluchterfahrung soll zunächst auf das Prinzip einer Eingangsklasse (Auffangklasse) – mit Bezug auf den Spracherwerb – zurückgegriffen werden. Parallel zum Besuch der Eingangsklasse (Auffangklasse) werden die Schüler einer Regel- klasse zugeteilt, die sie dann auch schon besuchen – sukzessive gehen die Schüler dann ganz in die Regelklassen über. Das Prinzip der Einzelintegra- tion sollte auch hier nach Möglichkeit verfolgt wer- den. Eine Bonner Schule zeigte – wie viele andere Schu- len auch – bereits im Vorfeld des 1. Februar großes Engagement für Flüchtlinge. Schulleiterin Mecht- hild Wolber: „Die Liebfrauenschule Bonn freut sich, seit Mitte Oktober einen aktiven Beitrag zur
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