98 Schulmagazin Doch nach dem Wirtschaftsaufschwung der 60er Jahre hatte ich nicht mehr geglaubt, - und das in meiner Heimatgemeinde St. Franziskus in Düsseldorf-Mörsenbroich nicht mehr erlebt, dass Menschen für ein Brot in der Schlange stehen. Und heute: Die Brotausgabe in Köln-Vingst gibt es immer noch: es ist eine ganze Lebensmittelabteilung geworden, im Keller der Kath. Kirche … und eine Kleiderkammer gibt es auch … Armut -Kinderarmut -Erwachsenenarmut ist zunehmend auch ein Thema im „reichen Deutschland“. Gut, dass es an vielen Orten Einrichtungen wie die der „Kölner Tafel“ gibt… Mich rührt es an, wenn Menschen aus Mülleimern leere Flaschen sortieren. Hunger zu haben: - das hungrige Baby, das hungrige Kleinkind schreit, bis der Hunger gestillt ist - der hungrige Erwachsene o ist unzufrieden, vielleicht sogar aggressiv o wird krank, weil ihm seine Abwehrkräfte fehlen o verliert seine Leistungskraft. Der Hunger nach Brot ist ernst zu nehmen! Und so freue ich mich, dass wir heute die Schulmensa des Suitbertus-Gymnasiums einweihen dürfen. Vor einigen Jahren (2007) habe ich alle Schulleitungen unserer Erzb. Schulen gebeten, mit dem Lehrer- kollegium und den Eltern zu sprechen, ob es angeraten ist, eine warme Mittagsmahlzeit den Schülerinnen und Schülern anzubieten: jedes Kind sollte diese Möglichkeit erhalten. Heute –mit den Langtagen einer Schule– ist dies an fast allen unseren Schulen eine Selbstverständlichkeit. Und aus Übergangs-Lösungen entstehen –sukzessive– wunderbare Mensen, - von den Räumen her und - vom Angebot einer guten und gesunden Verpflegung. Eltern ist dies wichtig:bei der Frage, an welcher Schule sie ihr Kind anmelden. Und oft engagieren sich auch Eltern in diesem Bereich ehrenamtlich. Der „Hunger nach Brot“ ist also sehr ernst zu nehmen: Die deutschen Christen setzen sich beispielhaft in den kirchlichen Hilfswerken „Misereor“ und „Brot für die Welt“ dafür ein, diesen Hunger der Menschen auf der ganzen Welt zu stillen. Und doch: auch Menschen, die von diesem Brot essen und satt werden – sie bleiben „hungrige Menschen“.