90 Schulmagazin Raum für den Aufenthalt von Schülerinnen und Schülern und für kleinere Veranstaltungen bieten wird. Er fügt sich in das Gebäudegefüge dieser alt- ehrwürdigen Schule organisch ein, er bildet eine neue Sichtachse mit der alten Klosterkirche, die nach wie vor das Herz dieser Schule darstellt. Ein solches Bauvorhaben, das nach außen sicht- bare Veränderung zeigt, ist aber auch immer das Ergebnis eines inneren Entwicklungsprozesses: Bildung als dynamisches Geschehen – und in un- serer heutigen Zeit erleben wir die Dynamik von Bildung geradezu ungebremst, erfordert Verände- rung, auch eine Veränderung der Räume. Bei aller Veränderung gilt aber auch: Bildung aus christlicher Perspektive bedeutet im- mer: Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen, mit seinen Bedürfnissen und Talenten. Ihm muss Raum gegeben werden, in der pädagogischen Konzeption von Schule ebenso wie in ihrer räumlichen Gestaltung. Die Schulzeit- verkürzung am Gymnasium – bekannt als G 8 – hat die Schule vor solche Herausforderungen ge- stellt. Die Verweildauer in der Schule erhöht sich, Schule muss sich zunehmend nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensort begreifen und als sol- cher gestaltet werden. Dass die Schülerinnen und Schüler unserer Erzb. Schulen ihre Schule als solchen Ort erfahren, der für sie sorgt und sich um sie sorgt, das ist uns al- len ein zentrales Anliegen. Allen voran unserem Hauptabteilungsleiter Herrn Prälat Bachner, der das Jesus-Wort aus dem Matthäus-Evangelium „Gebt Ihr Ihnen zu essen.“ als konkreten und all- umfassenden Auftrag für katholische Schule von heute verstanden wissen will – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn: Als Schule, die Raum gibt für die Vermittlung von Wissen, für das Herausbilden der Persönlichkeit, das Vermitteln von Werten auf dem Fundament des christlichen Glaubens, das Miteinanderlernen sowie das Erlernen von sozialer Verantwortung; Als Schule, die Raum gibt für die Bedürfnisse der ihr anvertrauten jungen Menschen. Dazu zählt auch unsere Verantwortung, dass wir jeder Schü- lerin, jedem Schüler an unseren Schulen die Mög- lichkeit geben, sich eine Auszeit von den Anforde- rungen des Alltags nehmen zu können und – ja, auch ein gesundes Mittagessen einnehmen zu kön- nen. Das war für uns Anlass und Auftrag genug, an unseren Erzb. Schulen dafür Sorge zu tragen, dass eine Mensa eingerichtet wird. Und hier am Erzb. Suitbertus -Gymnasium erfolgt die Eröffnung in einer Zeit, in der ein neuer Erzbischof in Köln aus den Erfahrungen, die er aus Berlin mitbringt, den wachsenden Bedarf nach Möglichkeiten, den Tag über den Mittag hinaus in der Schule zu verbrin- »Rede des Erzbischöflichen Schulrates«