65 Schulmagazin Clara-Fey-Gymnasium Das Konzept der Bi-Edukation am Clara-Fey-Gymnasium Das Ziel jedes katholischen Gymnasiums besteht in einer umfassenden und qualifizierten Ausbil- dung und Erziehung der ihm anvertrauten Kinder. In diesem Rahmen müssen Kinder dazu angehal- ten und ermutigt werden, ihre Talente zu entde- cken, zu entfalten und sie verantwortlich vor sich selbst, gegenüber den Mitmenschen und vor Gott einzusetzen. Unsere Schulen sollen einen Ort bie- ten, an dem Kinder und Jugendliche lernen, sich unabhängig von Rollenzuweisungen und aktuel- len politischen Strömungen zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln, die ihre Stärken und Schwächen kennen und mit ihnen verantwor- tungsvoll umgehen können. Als in den letzten Jahren der Ruf nach einer spe- ziellen Förderung für Jungen in unserem Bil- dungssystem immer lauter wurde, (Jungen als Bil- dungsverlierer, mehr Mädchen als Jungen in höher qualifizierten Abschlüssen) erweiterte das Clara- Fey-Gymnasium sein über Jahrzehnte praktizier- tes Konzept der Monoedukation und entwickelte das Modell der Bi-Edukation. Dieses Modell, mit dem die Schule bundesweit Neuland betrat, setzt auf der einen Seite Schultraditionen fort und ist auf der anderen Seite in hohem Maße innovativ. Es steht durchaus im Widerspruch zu aktuellen poli- tischen Tendenzen, wie z.B. einer stärkeren Verein- heitlichung von Lernsystemen, und nimmt die In- dividualität und Personalität der jungen Menschen in besonderer Weise in den Blick. Die Bi-Edukation ist ein innovatives Modell für die Gestaltung der Lernumgebung für Schülerin- nen und Schüler an einem Gymnasium. Es besteht aus drei grundlegenden Elementen: Mädchen und Jungen werden in der gesamten Se- kundarstufe I, das heißt im Verlauf der Jahrgangs- stufen 5 bis 9, in geschlechtsspezifischen Lern- gruppen unterrichtet. In der gymnasialen Oberstufe findet der Unterricht von Schülerinnen und Schülern bis zum Ende der Schulzeit in gemeinsamen Kursen statt.