242 Schulmagazin Nachhaltigkeit Schwerpunktthema des Schuljahres 2013/14 am St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf Im abgelaufenen Schuljahr standen verschiedene Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Un- terrichts unter dem Jahresmotto „Nachhaltigkeit an unserer Schule“. So fand am 21. Januar 2014 ein Projekttag „Fair Trade“ für alle Schülerinnen und Schüler der Stu- fen 5-11 statt. Die Bedeutung dieses Themas für das Leben der Schülerinnen und Schüler ergibt sich zum einen aus der christlichen Perspektive unserer schulischen Erziehung, in der Nachhaltigkeit ein grundlegendes Prinzip des guten und gerechten Zusammenlebens auf unserer Erde ist. Zum ande- ren erfahren sie in ihrem Alltag, wie umfassend die globalen Märkte vernetzt sind und wie sie selbst als Verbraucher darin eingebunden sind. Eine Projektgruppe besuchte die Arbeitsgruppen und berichtete in mehreren Artikeln über den Tag. Hier der Bericht von Franziska Eisner, Eva van Ko- olwijk, Sophia von Hollen und Daria von Loewe- nich (11. Jgst.) Unsere Stadt ist als Hochburg der Reichen und Schönen bekannt, doch bleibt bei Glanz und Gla- mour noch Platz für fairen Handel und Gerechtig- keit? Anlässlich unseres Fair-Trade-Projekttages haben wir uns mit dieser Fragestellung auseinanderge- setzt und ein Gespräch mit dem Experten Herrn Ladislav Ceki geführt, der Geschäftsführer des Ei- ne-Welt Forums Düsseldorf ist. Dieses Jahr feiern wir in unserer Landeshauptstadt das 30. Jubiläum des Eine-Welt-Tages. Über diese große Zeitspanne hinweg haben sich viele ehrenamtliche Mitarbeiter darum bemüht, die Thematik des fairen Handels dem Verbraucher näher zu bringen. Weiterhin ste- hen sie in Kooperation mit vielen öffentlichen In- stitutionen wie dem Düsseldorfer Schauspielhaus, welches die Einnahmen aus Benefizveranstaltun- gen spendet. Inzwischen gibt es ein breit gefächer- tes Sortiment an fair gehandelten Produkten. Hier- bei umfasst die Produktpalette wesentlich mehr als nur Schokolade und Kaffee; neben Blumen, Wein und Kleidung bieten auch große Konzerne, wie beispielsweise Ben & Jerry‘s, fair gehandelte Pro- dukte an. Vor allem Düsseldorf schreitet als gutes Vorbild voran. So hat die Stadt die örtliche Feuer- wehr und das Gartenamt mit fairer Dienstkleidung ausgestattet. Des Weiteren werden zukünftig alle Einkäufe der Stadt, unter anderem Pflastersteine, nach fairen Richtlinien eingekauft. Die Stadt wur- de dank ihrer Bemühungen als „Fair Town“ und „Hauptstadt des fairen Handels“ ausgezeichnet. Dennoch beschreibt Ceki seine Tätigkeit als „Si- syphusarbeit“, da gerade große Konzerne nicht in der Lage sind, die komplexen Ketten der Produk- tionsstätten nachzuvollziehen und genauestens zu kontrollieren und dies aus wirtschaftlichen Inte- ressen auch oft nicht anstreben. Allerdings lassen die Entwicklungen des Marktes auf positive Pro- gnosen schließen. Denn nach und nach erweitert sich das Bewusstsein der Konsumenten und selbst die IT-Branche zeigt sich erstmalig aufgeschlossen gegenüber dem fairen Handel. Gerade in Discoun- tern sind fair gehandelte Produkte, wie zum Bei- spiel Bananen, Kaffee und Honig, oftmals nur un- wesentlich teurer als die konventionellen. So wäre es zwei Dritteln der deutschen Bevölkerung ohne finanzielle Schwierigkeiten möglich, fair Gehan- deltes zu erwerben.