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2. Schulmagazin

139 Schulmagazin Predigt am 12. September 2014, 375 Jahre Ursulinenschule Köln - Es gilt das gesprochene Wort Diözesanadministrator Prälat Dr. Stefan HeSSe 375 Jahre Ursulinenschule – das sind nicht nur 375 einzelne Jahre, die zusammenhanglos hintereinan- der kommen, sondern das ist geradezu eine Epo- che, eine Einheit: das Zeitalter der Vernunft, der Aufklärung, der Entdeckung… In diesen letzten fast 400 Jahren ist der Mensch Stück für Stück immer mehr ins Zentrum der Welt gerückt. Es ist eine anthropologische Wende: Der Mensch wird zum Maß des Menschen, zum Be- zugspunkt für das ganze Leben. Er sieht sich nicht mehr als einen Teil im gesamten Kosmos, sondern die Welt wird vom Menschen her und auf den Menschen hin gedacht und gelebt. Wissenschaft und Technik helfen dem Menschen, sich immer mehr zum Herrn der Wirklichkeit zu machen, sie zu planen, zu steuern und zu gestalten. Diese Entwicklung gewinnt in der Gegenwart im- mer mehr an Geschwindigkeit; wir sind ein Teil davon. Wir selbst, aber auch die jungen Menschen hier an dieser Ursulinenschule leben in diesem Kontext. Wir tun als Kirche gut daran, an dieser Stelle jungen Menschen zu helfen, in dem Vielerlei der Gesellschaft und des Lebens einen Standpunkt zu erringen, ihren persönlichen Lebensort zu fin- den und zu festigen. Ich bin Pfarrer Peters sehr dankbar für die Aus- wahl der liturgischen Texte, besonders für die Aus- wahl der beiden Schriftlesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament: von dem jungen Salo- mo, der als neuer König um ein „hörendes Herz“ bittet und dem 12-jährigen Jesus im Tempel. Ich glaube, dass sich in den Texten drei Grundhaltungen finden lassen, die zum christlichen Glauben einfach dazugehö- ren. 1. Hören Jesus sitzt mitten im Tempel unter den Schriftge- lehrten und bevor er etwas sagt oder etwas anderes tut, ist er der Hörende. König Salomo bittet Gott nicht um Reichtum, nicht um Macht oder irgend- etwas anderes, sondern ausgerechnet um ein „hö- rendes Herz“.

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