233 Schulmagazin Architekt der früheren Villa Bylandt (jetzt Liebfrauenschule) war Thoma, Johann, Baujahr 1872 Liebfrauenschule Bonn Das Gebäude, in dem 1917 die Liebfrauenschule gegründet wurde, ist Teil der berühmten „Bon- ner Südstadt“, einem gut erhaltenen bürgerlichen Wohnquartier aus der Zeit des letzten Kaiserreichs, das heute als „Kostbarkeit von europäischem Rang“ gilt, wie es auf der Internet-Seite der Stadt Bonn zum „Historischen Bonn“ stolz heißt: „Von Krieg und Sanierungswut fast unberührt, blieben die zumeist herrschaftlichen Häuser so erhalten, wie sie zwischen 1860 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges gebaut wurden. Ihre Fassa- den spiegeln das bürgerliche Selbstbewusstsein des „fin de siècle“ wider. Hinter den schmiedeeisernen Zäunen der Vorgärten mit dem Laub der Kastanien imponieren sie mit Adlern und Zinnen und ande- ren ornamentalen Details. Bewundernswert sind die städtebauliche Disziplin der Blockbebauung und ihre starke Durchgrünung in den Innenhöfen und auf den Straßen. Hier wohnte das gehobene Bürgertum: Beamte, Professoren, Kaufleute, Arzte, Anwälte, reiche Pensionäre.“ Das Hauptgebäude der Schule ist in den letzten Jahren aufwendig renoviert worden, wobei vie- le schöne Details aus früherer Zeit, wie z. B. der Mosaikfußboden im Eingangsbereich, wieder zum Vorschein gekommen sind. Eine ehemalige Schülerin, Maria Langenberg-Kö- nig, fand im Stadtarchiv 2002 folgende Informatio- nen zur Baugeschichte des Hauptgebäudes: Architekt der früheren Villa Bylandt (jetzt Lieb- frauenschule) war Thoma, Johann, Baujahr 1872. Die Königstraße hieß bis 1876 Grüner Weg (Lit. Willy Weyres u. Albert Mann, Handbuch zur rhei- nischen Baukunst des 19. Jahrh. Köln 1968, S. 103). Bauherr war Bylandt, Graf von, Peter, CLEMENS, Hubert, Apollinaris Baron zu Rheydt, war Kgl. preuß. Major a.D., geb. am 6.3.1818 in Köln, gest. am 20.11.1891 in Bonn. Er bewohnte diese Villa zu- sammen mit weiteren Offizieren des Kgl. Husaren- regiments. illa Bylandt 1872