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2. Schulmagazin

226 Schulmagazin MINT-Lehrkräfte aus 25 europäischen Ländern und Kanada ihre Unterrichtsprojekte. Besonders spannende Unterrichtsideen machen nach dem Festival in London international Schule: In viele Sprachen übersetzt finden sie als Unterrichtsmate- rialien europaweit Verbreitung. So vielleicht auch das Projekt aus Wuppertal – gute Ideen kennen schließlich keine Grenzen. Physikunterricht trifft Industrie St. Anna Schule, Wuppertal, Benedikt Stratmann (Lehrer für Physik und Mathematik) und Jörn Sonntag (Lehrer für Physik und Sport): Sich Wis- sen im Physikunterricht anzueignen, ohne den Alltagsbezug dahinter richtig zu erfassen, sorgt oft dafür, dass das ganze Pauken nichts nützt – nach der Klausur ist der Stoff wieder vergessen. Ganz anders ist es, wenn die Schüler selbst zu Entwick- lern werden und dabei eine ganz neue Sicht auf den Lernprozess bekommen: Bei einem Besuchen der Wuppertaler Technik-Firma W & T, lernen die Schüler Entwicklungs- und Produktionsabläufe kennen und stellen schließlich eine eigene elektro- nische Schaltung her. Weitere Informationen zum Projekt „Physik trifft Industrie“ Klasse 6 wird professionell - eine Begegnung von Physikunterricht und Industrie 6a produziert elektronische Schaltungen bei Wie- semann & Theis Völlig neue Wege hat die Klasse 6a der St.-Anna- Schule im Rahmen des Physikunterrichts beschrit- ten: An Stelle ‚klassischer‘ Elektrizitätslehre erlebt sie den Stoff hautnah durch den Bau elektronischer Schaltungen mit handelsüblichen, zeitgemäßen Bauteilen. Das heißt LED statt Glühlämpchen, Pla- tine statt sperrigem Experimentierbrett, Lötkolben statt überdimensionierter Verbindungskabel. Den krönenden Abschluss dieser Reise durch die Welt der heutigen Elektronik bildete die Herstel- lung von elektronischen Schaltungen in der Werk- statt der Wuppertaler Firma Wiesemann & Theis, die im Rahmen einer neuen Kooperation diese ein- malige Möglichkeit eröffnet hat. Zumindest eines hat dieses Projekt bereits jetzt gezeigt: Eine hohe Motivation durch Handlungsorientierung des Un- terrichts ist der Garant für Spaß und erfolgreiche Wissenvermittlung. Ein erstes Praktikum: Ab in die Werkstatt Mit fertigen Boardlayouts auf dem Server konnte es losgehen - ab in die Industrie! Die Idee, neben der Theorie auch die Abläufe bei der industriellen Fertigung von elektronischen Komponenten ken- nenzulernen und selber auszuprobieren löste von Anfang an große Faszination auf die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a aus. Jeweils ein Drittel der Klasse durfte bei einer Betriebsführung die Produktion kennenlernen, während die anderen in der Werkstatt alle Stufen der Schaltungspro- duktion durchlaufen konnten. Die in der Schule entwickelten Layouts wurden auf fotobeschich- tete Rohplatinen belichtet und entwickelt, die so entstandenen Platinen konnten in der Ätzanlage der Werkstatt geätzt werden. Beim Ätzen wird die Kupferbeschichtung dort, wo später kein Strom fließen soll, entfernt, so dass nur noch die Kunst- stoffplatine mit Kupferleiterbahnen übrig bleibt. Diese wird chemisch vom Fotolack befreit und dann gebohrt, damit die Beinchen der elektroni- schen Bauteile durchgeführt werden können. Den gesamten Prozess konnten alle Schülerinnen und Schüler durchlaufen - mit angemessener Schutz- kleidung, versteht sich! Weg mit den Stiften: CAD-Software statt Papier in Klasse 6

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