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Das vierte Schulmagazin

194 Schulmagazin - Kunstausstellung - wartungen gestalten. Kunst lebt davon, dass sie den Betrachter zu einem neuen Sehen der Welt anregen will, um eine ver- borgene Wirklichkeit, die hinter den Dingen liegt, erahnen zu lassen. Sie gibt sich nicht mit vorder- gründigem Schein zufrieden; indem sie auf ver- deckte Bezüge hinweist und den Betrachter aufruft, das Scheinhafte der Wirklichkeit zu durchbrechen und es zu erkennen, zeigt sie menschliche Grenzen und Irrwege auf. Die Exponate der Ausstellung vi- sualisieren das Thema Flucht als geschichtliches, mediales, individuelles und globales Ereignis. Souveräne Entscheidungen bedeuten aber nicht, eisern alles im Griff zu haben, weil hier Irrtü- mer auf dem Fuße folgen. Die Proklamation, einen Plan zu haben und diesen zu vollenden ignorierte den Grundsatz allen Lebens, der mit dem Begriff der ‚Kontinuität des Unvorhergesehenen“ zu be- schreiben ist. Ein Vorhaben gelingt weniger durch den richtigen Plan als vielmehr durch die richtige Haltung. Wer mit Haltung seine Augen für Chan- cen öffnet, kann sie wahrnehmen. Wer nur Augen für seine Pläne hat, läuft an den Chancen vorbei. Die richtige Haltung impliziert planvoll zu han- deln, aber auch die Bereitschaft, Pläne rechtzeitig anzupassen. Im Gegensatz zum bloßen Plan ist die richtige Haltung ein Bewusstseinsprozess. Das Bewusstsein des eigenen Ortes garantiert, Fremde willkommen zu heißen. Das Bewusstsein des eige- nen Standpunktes, sich selbst zu bewegen, auf je- manden zuzugehen, Respekt und Anerkennung zu leben, tolerant zu sein, funktioniert nur, wenn man einen Selbststand hat, an Erzbischöflichen Schulen bedeutet dies, einen Selbststand als Christ zu ha- ben.

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