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Das vierte Schulmagazin

191 Schulmagazin - Kunstausstellung - „Fremd ist keine Eigenschaft, sondern ein Verhält- nis“ - zu diesem Leitsatz zeigt der Kunstleistungs- kursus der Q1 des Gymnasiums Marienberg um Lehrer Olaf Gruschka jetzt im Neusser Rathaus- foyer eine Ausstellung zur Integration der neu- en Nachbarn. Kerngedanke ist dabei die Aussage „Wider eine Ästhetisierung der Politik ist eine Po- litisierung der Kunst gefordert“ des Philosophen Walter Benjamin. Über eine dokumentierte Will- kommenskultur hinaus zeigt der Kunstleistungs- kursus Annäherungen an das Fremde und Unbe- kannte. Ideengeber der Ausstellung war der Erzbischof Kardinal Woelki mit seiner Aktion: „ Neue Nach- barn“ Er wird in vielen, zum Teil lebensgroßen Bil- dern gezeigt. Das Bewusstsein des eigenen Ortes / Standpunktes garantiert, Fremde willkommen zu heißen und zu bewirten. Der eigene Standpunkt ist ein Bewusstseinsprozess und damit vornehmlich eine schulische Aufgabe, die im Kunstunterricht für den visuellen Bereich als Bewusstseinsbildung mit über 40 großformati- gen Arbeiten realisiert wurde. Im Gegensatz zum Text, der uns etwas sagt und dahinter zurücktritt, zeigt uns das Bild etwas, indem es sich zeigt. Zeigen und Sagen sind hierbei unterschiedliche Repräsentationssysteme von Wirklichkeit. Abgesehen von sogenannten Sprechakten, deren sprachliche Rele- vanz einer Handlung gleichgeschaltet ist, haben Bilder durch die ih- nen genuine Deixis immer ein Handlungspotenzial. „Zeigen ist hierbei kein bloSSes Supplement des Sagens, kein trüber Mond, der nur deshalb leuchtet, weil ihm die Sonne der Sprache von ihrem Licht geliehen hat, sondern Zeigen geht mithin nicht in Sagen auf und Sagen nicht in Zeigen. Es muss daran gelegen sein, das Zeigen wieder als eine der ganz starken Quellen der Kultur, als einen Logos eigener Art zu begrei- fen.“ (Gottfried Boehm: Wie Bilder Sinn erzeugen, Berlin 4. Aufl. 2015) Fremd ist keine Eigenschaft

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